E.A.G.L.E.
		
	
		 
		
	
	Auf Leiterplatten werden elektronische Komponenten
	mechanisch fixiert, also durch Löten befestigt und
	miteinander verbunden. Nahezu jedes elektronische Gerät
	enthält eine oder mehrere Leiterplatten. Mit EAGLE kann
	man diese Leiterplatten entwerfen. Der Name des Programms
	ist ein Initialwort und bedeutet so viel wie Einfach
	Anzuwendender Grafischer Layout-Editor. Dieser Name ist
	nicht unpassend, da die Steuerung intuitiv per Maus
	funktioniert und viele hilfreiche Tools und Funktionen
	den Betrieb der Software vereinfachen und beschleunigen.
	Die Software besteht aus drei Hauptkomponenten:
	Dem Schaltplan-Editor, dem Layout-Editor und dem Autorouter.
	Zusätzlich gibt es noch eine erweiterbare Bauteil-Datenbank.
	
	
 
	Im Schaltplan-Editor wird das Grundgerüst der Platine erstellt:
	Es werden die benötigten Bauteile (meistens aus der Bauteil-Datenbank
	stammend) gesetzt und miteinander verbunden, sodass diese die
	benötigten Funktionen ausführen können. Es wird also ein Schaltplan
	erstellt, der später dabei hilft, die Pins der Bauteile im Layout-Editor
	richtig miteinander zu verbinden. Darüber hinaus werden hier die Art und
	die Menge der verwendeten Bauteile bestimmt. Optisch ist dies als Schema
	dargestellt, in dem die Verbindungen grün und die Bauteile zumeist weiß
	mit schwarzer Umrandung dargestellt werden. Die blauen Leitungen sind
	sogenannte „Bus“ Verbindungen, also zusammengelegte Kabel mit gemeinsamer
	Streckenführung. Im Schaltplan dient dies der Übersichtlichkeit, im Layout
	hat dies jedoch keine Auswirkungen.
	
	
	
	
	 Schaltplan-Editor 
	
	
	
	
	
	
	
	 Layout-Editor 
	
	
	EAGLE ist, nach der Fertigung des Schaltplans, dazu fähig, diesen in den
	Layout-Editor zu übertragen. Hier sollte man zunächst die Größe der Platine
	festlegen indem man Dimension-Linien setzt, die die Form der Platine bestimmen.
	Hierfür kann man ein Design importieren, das man in einem anderen Programm
	wie OpenScad erstellt hat (nach der Konvertierung in das richtige Format)
	oder man zeichnet es direkt im Editor per Maus. Die im Schaltplan gewählten
	Bauteile befinden sich zu dem Zeitpunkt schon in dem Layout und so müssen
	diese nur noch korrekt auf der Platine platziert werden. Die Platzierung
	
	erfolgt einfacherweise auch per Maus und Befehlen wie Rotieren, Verschieben,
	 Spiegeln und Drehen um einen Punkt (zum Beispiel die Mitte der Platine) machen
	dies ebenso einfach wie auch sehr präzise, da die Einheiten beliebig veränderbar
	sind. Wenn dies geschafft ist, müssen die Kabel verlegt werden. Die im Schaltplan
	gezogenen Verbindungen werden im Layout-Editor durch gelbe Linien ersetzt, die die
	zu verbindenden Pins der Bauteile kennzeichnen. Durch klicken auf diese Verbindungen
	wird diese angewählt und man kann schrittweise die Kabelführung bestimmen. Auch
	dies ist sehr variabel, denn man kann die Leitungen in allen möglichen Winkeln verlegen:
	Man kann die Platine in verschiedene Schichten unterteilen und zum Beispiel wie wir bei
	den BohleBots die obere für die Stromführende Leiterbahnen verwenden und die Unterseite
	als "Groundplate" verwenden, um alle Bauteile daran erden zu können und so Leitungen
	zu sparen. Dazu wird die gesamte Unterseite leitfähig gemacht und die zu erdenden
	Pins werden automatisch damit verbunden. Wenn man das Layout abgeschlossen hat
	bietet EAGLE noch den Design Rule Check (DRC). Dieser prüft, ob die in den globalen
	Einstellungen festgelegten Design-Regeln eingehalten wurden. Diese beziehen sich vor
	allem auf Überlappungen von Signalen, Unterschreitung von Mindestabständen, zu kleine
	Bohrdurchmesser und zu dünne Leiterbahnen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Platine
	keine Fehler aufweist, die dem Layout geschuldet sind und möglicherweise die Haltbarkeit
	oder die Funktionalität der Platine einschränken. Diese globalen Design-Regeln sind
	zunächst voreingestellt, können allerdings manuell auf die jeweiligen Bedürfnisse
	angepasst werden.
	
	
	
	
	
	 Autorouter 
	
	
	Der Autorouter bildet eine Möglichkeit, die langwierige Designfindung drastisch zu beschleunigen.
	Wie der Name es schon sagt, ist der Autorouter ein Algorithmus, der die Leiterbahnen vollautomatisch
	und entsprechend der Designregeln verlegt. Dabei kann man bis zu 16 Signallagen mit einstellbaren
	Vorzugsrichtungen und theoretischen Kostenfaktoren in den Algorithmus mit einfließen lassen.
	Nachteile hierbei sind, dass es manchmal zu nicht optimal verlegten Leiterbahnen kommt oder der
	Autorouter (speziell bei komplexeren oder auch engen Platinen) für manche Verbindungen keine
	Möglichkeit findet und diese dann offenlässt. Aber dennoch kann man durch ihn enorm viel Zeit
	sparen. Beindruckend ist auch die Geschwindigkeit mit der der Autorouter die Verbindungen findet.
	Besonders nach dem Update auf Versionsnummer 7 von EAGLE, ist das Programm dazu fähig den Algorithmus
	multithreaded auszuführen, um die Vorteile mehrkerniger CPU’s zu nutzen. Dies beschleunigt den Ablauf
	drastisch und wird dazu genutzt einen komplexeren Algorithmus ausführen zu können, der in der gleichen
	Zeit ein besseres Design findet, d.h. weniger Übergangspunkte und weniger darauffolgende
	Optimierungsarbeit des Nutzers.
	
	
	
	
	
	 Verwendung bei den BohleBots 
	
	
	Die Software wird bei den BohleBots zur Erstellung der Platinen für die Roboter verwendet und ist
	somit essentiell für den Bau der Roboter. Jeder Roboter besitzt eine oder zwei Hauptplatinen in der
	Form des Bots, die mit den Hauptkomponenten bestückt werden und zusätzliche Platinen für die Adapter
	für die Motortreiber, die Taster, den Kompass oder die Stromzufuhr in den 2vs.2-Bots. Diese Platinen
	werden daraufhin von der Firma Wendling für uns gefertigt.
	
	
	
	
	
	 Platine für den Omnibot 
	
	
	Der Omnibot oder auch Tribot genannt benötigte wegen seinen drei Schaufeln eine andere Platine als
	die übrigen Bots. Also musste eine extra Platine hergestellt werden die diesen Ansprüchen genügt.
	Diese sollte vom Aufbau die Komponenten der Platinen des Vorjahres benutzen, jedoch sollten diese
	im Gegensatz dazu auf eine einzelne Platine angebracht werden. Also mussten die Schaltpläne aus dem
	
	Vorjahr zunächst in einen einzelnen kopiert werden und dann per I2C-Bus miteinander verbunden werden.
	Dazu mussten zwei Datenleitungen des einen Schaltplans mit den dazugehörigen des anderen Schaltplans
	verbunden werden und mit einem Widerstand mit Strom versorgt werden, um die Funktionalität des
	I2C-Busses zu ermöglichen. Da beide Schaltpläne allerdings einiges doppelt besaßen (Stromzufuhr, I2C-Bus)
	und einiges nicht benötigt wurde (Kicker, Taster) konnten diese Bauteile gelöscht werden und so konnte auf
	der Platine Platz gewonnen werden, der sonst durch die Zusammenlegung eng geworden wäre. Danach wurde der
	Schaltplan in den Layout-Editor übertragen. Das spezielle Design des Tribots wurde vorher in OpenScad
	als zweidimensionales Objekt erzeugt. Dieses wurde darauf, nach der Konvertierung in .dxf, in den Editor
	eingefügt und diente nun als „Dimension“ als Begrenzung für die Platine. Daraufhin wurden die Bauteile
	platziert. Besonders schwierig bzw. aufwändig hierbei gestalteten sich die Löcher für die späteren
	Befestigungen und die genaue Ausrichtung der Infrarot-Sensoren. Beides musste sehr genau ausgerichtet
	werden, denn insbesondere die Löcher mussten exakt an den dafür vorgesehenen Stellen gesetzt werden, damit
	sich der Roboter nachher zusammenbauen ließ. Um Zeit zu sparen verwendeten wir danach den Autorouter um
	(zumindest einen großen Teil) des Layouts zu erstellen. Zusätzlich definierten wir die Unterseite der
	Platine als Groundplate/Erdung (wie oben beschrieben). Zum Schluss kam noch der DRC zum Einsatz, um
	mögliche Fehler zu eliminieren.
	
	
	
	 
	
	
	Tobias Hoffmann
	
	
	 Aufgetretene Fehler 
	
	
	Allerdings kam es, so wie meistens bei der ersten Platine, zu einigen Fehlern. Zum einen musste nachträglich
	noch ein Spannungswandler angebracht werden um die Teensys mit Strom zu versorgen und zum anderen fehlte die
	
	Verbindung zwischen den beiden Teensys und somit war die Kommunikation zwischen diesen nicht möglich.
	Der I2C-Bus, der dieser Verbindung entsprechen sollte, wurde, wie oben beschrieben, nachträglich in den Schaltplan
	eingefügt, um die beiden Schaltpläne zu verbinden. Dieser tauchte auch so im Layout-Editor auf, allerdings fehlte
	die Verbindung auf der fertigen Platine. Wie es dazu kam ist unklar. Deswegen musste diese Verbindung nachträglich
	ergänzt werden. Geschuldet war dies vermutlich zum Teil den oben genannten „Bus-Verbindungen“. Bei dem
	Zusammenlegen von zwei Schaltplänen kann es zu unterschiedlicher Benennung ein und desselben Stromkreises kommen, jedoch
	wird dies innerhalb der „Bus-Verbindungen“ schnell übersehen, da diese viele Leiter beinhalten. Somit kann es schnell
	dazu kommen, dass ein Leiter im Schaltplan-Editor optisch mit dem Bus verbunden ist, aber nicht mit dem richtigen Kabel
	und somit keine Verbindung besteht.